Rhythmen bestimmen unser Leben – Jeder tickt anders

Rhythmen bestimmen unser Leben – Jeder tickt anders

Gibt es in uns Menschen eine Art innerer Uhr? Durch die Erkenntnisse der Wissenschaft in der Chronobiologie wissen wir, dass alle Lebewesen auf unserer Erde einem klar definierten biologischen Rhythmus folgen.

Die innere Uhr unseres Körpers, auch Master Clock genannt, ist der 24-Stunden-Rhythmus. Sie hat ihren Sitz im Gehirn und wird von äußeren Faktoren wie Licht, Dunkelheit, Bewegung und Temperatur beeinflusst. Unsere innere Uhr hat die Aufgabe, den Takt aller Körperprozesse zu steuern, wie zum Beispiel den Schlaf-Wachzustand, den Blutdruck und die Körpertemperatur.

Daneben gibt es in uns noch viele Milliarden anderer Uhren. So besitzt jede Körperzelle ihre eigene Uhr, die wiederum von der Hauptuhr abhängig ist. So entsteht in unserem Körper ein komplexes und harmonisches Zusammenspiel, das uns einen optimalen Biorhythmus garantiert.

Jeder Mensch ist anders, auch was die innere Uhr betrifft. Ob wir Frühaufsteher oder Langschläfer sind, bestimmt unser Chronotyp, der hauptsächlich genetisch festgelegt ist. Allerdings gibt es auch Mischtypen, deren Organe entsprechend etwas später oder früher ihr Leistungshoch erreichen.

Jedoch entgegen all dieser Unterschiede, lässt sich der 24-Stunden-Rhythmus in mehrere Zeitphasen teilen.
Unser erstes Tageshoch erleben wir zwischen 7:00 und 11:00 Uhr. Die Verdauung ist in vollem Gange, Magen und Milz sind in ihrer Hochphase. In diesem Zeitraum ist der Sympathikus hochaktiv und kurbelt unsere leistungsfördernden Hormone wie zum Beispiel Cortisol und Sexualhormone an. Durch das Tageslicht wird unser Glückshormon Serotonin aktiviert. Die Stimmung steigt und mit ihr auch der Blutdruck, der Blutzucker, die Herzfrequenz und die Körpertemperatur. Die Leistungsfähigkeit und die Widerstandskraft nehmen zu und gleichzeitig nimmt der Melatoninspiegel ab.

Ein kleines Nickerchen nach dem Mittagessen oder etwas Bewegung passen perfekt in die Mittagsstunden. Entsprechend eignet sich ein gezieltes Krafttraining zum Aufbau der Muskeln besonders gut zwischen 11:00 und 13:00 Uhr.

Am Nachmittag, zwischen 15:00 und 18:00 Uhr, folgt das zweite Aktivitätshoch des Tages. Das Mittagstief hat sich verabschiedet, der gesamte Stoffwechsel ist hochgefahren und der Körper ist in Topform. Die Blase und die Niere sind aktiv und unterstützen die Leber bei der Entgiftung. Die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Giftstoffen erfolgt. Wenn wir uns körperlich oder geistig austoben wollen, ist das der ideale Zeitpunkt.

Die Zeitspanne von 19:00 bis 23:00 Uhr ist gut für die Entspannungs- und Ruhephase und eine optimale Vorbereitung für eine effektive Regeneration in der Nacht. Vitalfunktionen wie Körpertemperatur, Blutdruck und Herzfrequenz nehmen ab und die Verdauung ruht.

Gegen 3:00 Uhr steckt der Organismus in einem absoluten Leistungsknick und tiefer Müdigkeit. Aus diesem Grund ist es ratsam, wichtige Entscheidungen und auch Operationen nicht in die Nacht zu verlegen.

Wichtig ist, dass wir die Natur unseres eigenen Rhythmus besser verstehen lernen und wir es schaffen, unseren Alltag etwas anzupassen. Auf diese Weise können wir mehr Energie, Vitalität und Lebensfreude erlangen. Achten Sie auf Ihre innere Uhr und bleiben Sie gesund.

Gabriele Assfalg
info@gabriele-assfalg.de