Übersäuerung – der Grund für die meisten Gesundheitsprobleme

Übersäuerung – der Grund für die meisten Gesundheitsprobleme

Der Säure-Basen-Haushalt ist ein Regelkreis im Körper, der dafür sorgt, dass der pH-Wert des Blutes in einem relativ konstanten Bereich bleibt, da die meisten Lebensfunktionen wie Atmung, Kreislauf, Verdauung, Ausscheidung sowie das Immun- und hormonelle System nur in einem bestimmten Milieu funktionieren können. Um das Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts im Blut aufrechtzuerhalten, verwendet der Körper verschiedene Mechanismen. Die Lunge übernimmt eine Funktion zur Kontrolle des pH-Wertes im Blut, indem sie Säuren ausatmet. Die Nieren können den Blut-pH-Wert regulieren, indem sie überschüssige Säuren und Basen ausscheiden. Knochen und das gesamte fasziale Gewebe übernehmen ebenfalls eine sehr wichtige Rolle bei der Neutralisation für einen ausgewogenen Säure-Basen-Stoffwechsel.

Damit der Körper funktioniert, braucht er Energie, die ihm durch die Nahrung zugeführt wird. Durch unterschiedliche Stoffwechselprozesse wird die Energie für Muskeln und Organe verwertbar. Hierbei entstehen Abfallprodukte, die der Körper über Nieren, Leber, Haut, Lunge und Darm ausscheidet. Diese Abfallprodukte können entweder sauer oder basisch sein. Wenn der menschliche Organismus mehr saure Stoffwechselabfälle produziert als er neutralisieren kann, gerät der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht. Der Körper übersäuert. Der menschliche Körper versucht, eine vorhandene Übersäuerung zu kompensieren – oft über viele Jahre hinweg. Das funktioniert auch eine Zeit lang. Die Dauer variiert je nach individueller Konstitution, Lebensstil und persönlichen Reserven.

Unser Lebensstil ist die Hauptursache für eine Übersäuerung. Essgewohnheiten, die einen hohen Anteil an tierischen Eiweißen (Fleisch, Wurst, Käse und alle anderen Milchprodukte), Weißmehlprodukten, Fast-Food, Fertigprodukten, Zucker und Süßwaren sowie süßen Getränken wie Limonade oder Cola, Kaffee, Alkohol und Nikotin beinhalten, sind stark säurebildend. Alle diese Aspekte, wie zum Beispiel unzureichende Bewegung und zu viel Stress, tragen zu einer maximalen Säurelast bei. Der Organismus bemüht sich, die Säuren über die Puffersysteme abzuleiten oder zu neutralisieren. Dies kann sich negativ auf andere Strukturen im Körper (z. B. Knochen) auswirken. Fachleute nehmen an, dass eine latente Übersäuerung mit chronisch degenerativen Erkrankungen in Verbindung stehen könnte.

Zu Beginn einer Übersäuerung verspürt man meist lediglich ein wenig Energielosigkeit, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Im Laufe der Zeit trägt die länger andauernde Versäuerung zur Entwicklung einer akuten oder chronischen Entzündungsbereitschaft bei, die wiederum die Immunkraft beeinträchtigt. Chronische

Erkrankungen wie Herz-Kreislaufstörungen, Karies, Muskelabbau, Migräne, Allergien, Magen-Darm-Schleimhauterkrankungen sowie Nerven-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Osteoporose und Krebs können mögliche Konsequenzen sein. Fast jedes Krankheitsbild kann auf eine Übersäuerung und die damit verbundenen Funktionsstörungen des Körpers zurückgeführt werden.

Eine Ernährungsumstellung ist unumgänglich, um den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Frisch zubereitete, gemüsereiche Gerichte sind am vorteilhaftesten für den Säure-Basen-Haushalt, da sie besonders viele basische Mineralstoffe, vor allem Kalium, enthalten. Früchte, Gemüse und Salat sollten 70 Prozent des Speiseplans ausmachen. Auch viel gutes Wasser oder Kräutertees zu konsumieren, ist von großer Bedeutung, da es die natürlichen Funktionen der Nieren unterstützt, einschließlich der Ausscheidung von Säure.

Doch selbst eine basische Ernährung kann sauer wirken, wenn der Darm und der Stoffwechsel nicht richtig funktionieren. Eine Darmsanierung kann dazu beitragen, das gesunde, leicht saure Milieu des Darms wiederherzustellen. Die Leber wird von ihrem Energiestoffwechsel entlastet und kann sich wieder ohne Einschränkungen ihren Aufgaben zuwenden, wie der Entsäuerung und der Regulation des Blut-pH-Wertes, der für das Leben essentiell ist.

Darüber hinaus ist es wichtig, auf genügend Bewegung, Entspannung und erholsamen Schlaf zu achten. Zusätzlich können basische Mineralstoffe wie Carbonate, Bicarbonate oder Citrate als Basenmischungen konsumiert werden. In der Mikronährstoffmedizin werden Carbonate und Bicarbonate hauptsächlich kurzfristig bei starker Übersäuerung empfohlen, wie zum Beispiel bei Sodbrennen, während Citrate langfristig bei chronischer Übersäuerung eingesetzt werden. Es ist auch hilfreich, das eigene Stress-Level zu beobachten, da Stresshormone zur Übersäuerung beitragen können.

So gibt es abschließend eine positive Nachricht: Es ist möglich, etwas gegen Übersäuerung zu unternehmen und auch das Verdauungssystem wieder in Schwung zu bringen. Dadurch kann man das Immunsystem stärken. Der Organismus kann seine ursprüngliche Regulationsfähigkeit wiederherstellen und einwandfrei funktionieren.

Bitte achten Sie auf einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt und bleiben Sie gesund.

Gabriele Assfalg
info@gabriele-assfalg.de